Die Lokwelt ist ein kleines, aber feines Eisenbahnmuseum, an der Bahnstrecke Rosenheim - Salzburg, im herrlichen Ambiente des ehemaligen Bahnbetriebswerks Freilassing und die Attraktion der an Österreich grenzenden Kleinstadt. Der 1905 eingeweihte Ringlokschuppen und weitere Betriebsgebäude wurden von der Deutschen Bahn AG erworben, umfangreich saniert und 2006 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum als Eisenbahn-Museum in Betrieb genommen. Auch für saisonale und spezielle Veranstaltungen jenseits der Eisenbahn bietet das ehemalige Betriebswerk eine faszinierende Wohlfühl-Kulisse.
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Neben den finanziellen Mitteln der Stadt Freilassing und diverser Sponsoren, waren es die Mitglieder des Vereins „Freunde des Historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V.“, die mit viel ehrenamtlicher Arbeit und Enthusiasmus die Eröffnung und den laufenden Betrieb des Museums ermöglichten. Der Verein organisiert Führungen, kümmert sich um die Instandhaltung der Drehscheibe, der Exponate, der Parkbahn und baut die beeindruckende H0-Modelleisenbahnanlage auf Gleis 3 des Lokschuppens immer weiter aus. Auch der Museums-Shop, der Verkehr auf der Parkbahn-Anlage und die Eintritts-Kontrollen fallen in den Zuständigkeitsbereich der ehrenamtlichen Helfer.
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Das Zusammenspiel Museum/Verein ist eine erfolgreiche Symbiose und sichert gegenwärtig das Überleben der Lokwelt. Ohne Lokwelt, kein Verein - ohne Verein, keine Lokwelt. Das lässt mit Sorge in die Zukunft blicken, denn die Vereinsmitglieder, oft pensionierte Eisenbahner, werden immer älter und weniger. Nachfolgenden Generationen fehlt es an Qualifikation, Zeit und Begeisterung für die Eisenbahn. Ein entsetzlicher Gedanke an eine absehbare Schliessung der defizitären Attraktion dräng sich auf. Die (ehemalige) Eisenbahn-Stadt Freilassing muss ein Konzept zum Erhalt des Museums entwickeln, wenn sie ihr einziges historisches Aushängeschild nicht verlieren möchte.
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Das wird eine immense Herausforderung. Die Freunde grosser und kleiner Eisenbahnen sind mittlerweile eine überschaubare Minderheit geworden. Das spürt auch die Modellbahn-Branche ganz deutlich und versucht mit einer Image-Kampagne entgegen zu steuern. Als reines Informationsmedium haben Museen ausgedient. Sie müssen den mit einer alltäglichen Informations- und Reizflut konfrontierten Besuchern ein interaktives Erlebnis bieten, um nicht als tote Ausstellungen zu vereinsamen. Das wird nicht jeder mögen, schon gar nicht der klassische Pufferküsser aus längst vergangenen Zeiten. Es wird schwierig, einen wirtschaftlich darstellbaren, wenigsten nur in geringem Maße defizitären Betrieb der Lokwelt zu gewährleisten. Dazu wird man vermutlich weitere Partnerschaften mit Sponsoren und ähnlichen Einrichtungen eingehen müssen. Es wird spannend.
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Fortsetzung folgt. Hoffentlich.
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Links
Bericht zum Thema weitere Informationen bei BGLand24
Freunde des Historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V.
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